Der Herbst kommt, es werden kältere Tage, kältere Stunden
und vor allem auch kältere Abende. Mein Zimmer unter dem Dach ist zwar schön,
mit den ganzen tollen Lichtern, mit den schönen Einzelheiten, mit den vielen
Details, die alle mit liebe entstanden sind, aber doch ist es sehr kalt. Aber
das macht mir nichts. An gemütlichen Abenden mit einer Kuscheldecke und einem
warmen Tee in meinem Bett macht es erst Recht Spaß, meine Gedanken in Worte zu
fassen. In Worte, die sinnvoll erklingen, wenn man sie zusammen führt. Die
einen Sinn ergeben, wenn man sie nacheinander liest. Es macht mir Freude, dass
ich etwas verfassen kann, was normal tief in mir drin ist. In keiner anderen
Situation komme ich so in meine Gedanken, in mein Inneres rein wie wenn ich
schreibe. Und es steht auf dem Papier, Wort für Wort geschrieben. Ein Teil ist
somit verarbeitet, irgendwie ‚ausgesprochen‘ aber doch noch sehr weit in meinem
Körper. Gedanken kommen, Gedanken gehen.
Ein Leben ohne Probleme, das kenne ich schon gar nicht mehr. Ich weiß gar nicht mehr wie es ist, morgens aufzustehen und nicht daran denken zu müssen, wie ich mich jetzt mit meinen Gedanken durch den Tag quäle. Mit den Gedanken ums Essen, ums Sterben. Mit den ganzen Gedanken um meinen Körper. Diese schrecklichen Gedanken.
Ich glaube, ich habe Angst davor, dass es mir wieder gut geht. Dass ich ein Leben habe, das ich bestimmen kann und nicht meine Gedanken.
Ich glaube, es wird mir viel klar. Klarer durch den Schritt Hilfe zu holen. Und die Tatsache, dass ich wirklich in nächster Zeit irgendwann eine Therapie bekomme.
Dass ich so etwas jemals in Anspruch nehmen muss. Dass es jemals mit allem so weit kommt. Dass ich da so tief rein rutsche in alles, daran habe ich früher nie gedacht. Jetzt wird mir auch erst einmal bewusst, was alles falsch ist. Was nicht in Ordnung ist mit mir.
Ich lebe eigentlich jeden Tag, was auch immer man unter leben versteht aber eigentlich tue ich es ja doch. Und im Inneren bin ich eigentlich total krank und es sieht keiner. Niemand erkennt die Not, die vielleicht hinter all dem steckt. Keiner kommt an mich ran, das schaffe ich ja selber nicht mal. Auch das macht mir Angst. Ich bin mir selber fremd. Verstehe meine Handlungen nicht. Verstehe nicht, warum ich so bin und nicht wie jeder andere.
Ich habe vor dem Angst, was jetzt noch kommt. Wer weiß, was mit mir geschieht. Was alles noch gesagt wird. Was ich alles noch so habe und mit mir rum trage.
Gestern wurde mir bewusst, als ich im Unterricht saß und mich einfach richtig schön am Unterricht beteiligt habe und neben mir eine Schülerin saß, die überhaupt keine Motivation hatte, die ruhig und zurückhaltend war und nicht mit dem Stoff mitkam, dass ich voll Glück und Ausstrahlung bin. Ich stecke Leute mit meinem Lachen an, mache sie glücklich, motiviere sie. Aber ich habe auch andere Seite. Ich trage Narben auf meinen Armen, ich sehe innerlich ganz anders aus. Fühle mich unverstanden und alleine. Aber ich habe es getrennt. Mein Äußeres und mein Inneres. Es sind zwei. Aber diese Situation habe ich die ganze Zeit im Kopf. Es ist etwas Schönes, es gibt mir Kraft. Aber doch frag ich mich immer, was ich eigentlich für einen Grund habe? Ich habe doch alles. Oder glaube ich das nur, dass ich alles habe? ... Und eigentlich ist es nicht so. Ich weiß gar nicht. Was hat denn ein Mensch alles, der wirklich alles hat? Komische Frage, wahrscheinlich gibt es das gar nicht.
Aber Energie, die habe ich. Nur zu viel. Ich weiß ja gar nicht wohin damit. An manchen Tagen ist so viel Energie da, es bringt mir Schwung und Motivation. Manchmal dreht sich die viele Energie auch ins Negative und ich weiß nicht mehr, wie ich sie anders los werde und dann lasse ich sie an mir selber raus. Aber dann gibt es auch die Tage ohne Energie.
Diese Stimmungsschwankungen. Wenn sie nicht wären, dann wäre alles doch schon viel einfacher. Wenn sich mein Kopf für eine Sache entscheiden könnte. Selbst wenn es für die negativen Sachen wäre. Aber dann wäre es wenigstens gleichbleibend. So ist es doch nur noch anstrengende. Es kostet mich alles nur noch mehr Kraft. Doch es ist alles so, wie es ist. Ich lebe in meiner Welt, in meinen Gedanken. Es ist meine vertraute Umgebung. All das in meinem Kopf ist da schon lange. Das habe ich mir Tag für Tag aufgebaut. Das hört sich wahrscheinlich total irre an, aber es ist schön. Wie eine eigene Welt.
Zwar düster und kalt, aber doch irgendwie friedlich. Ich kenne mich aus. Habe auch Vertrauen in die wenigen Dinge und Menschen, die in meiner Welt vorkommen. Manchmal treten sogar neue Menschen in meine Welt hinein. Manchen geht es genauso wie mir. Anderen geht es besser, aber sie mögen mich und lassen mich so leben, wie ich das gerne möchte. Trotz all der Probleme habe ich ein einfaches Leben. Es ist leicht und unbeschwert. Da fühle ich mich wohl. In meiner Welt bin ich dünn, aber nicht dünn genug. Ich mag mich auch nicht, aber da bin nur ich selber das Problem. Die Umwelt ist in Ordnung. Sie lassen mich, ich muss mich nicht verstellen. Da habe ich nur eine Seite. Meine echte. Es weiß jeder über mich Bescheid. Menschen, die mich mögen und nicht hassen. Meine Familie lebt nicht in meiner Welt. Da Leben andere, fremde Menschen die mir aber doch ans Herz gewachsen sind. Und es leben Menschen in meiner Welt, die es in echt gar nicht gibt.
In diese Welt trete ich immer ein. Egal wann. Ich kann es jederzeit tun. Wenn ich mich unwohl fühle, wenn es mir schlecht geht, dann ist das mein Ort, wo ich mich zurückziehen kann. Wo ich meine Gedanken ein wenig mehr kontrollieren und sortieren kann. Wo ich einfach ich sein kann. Und das tut echt richtig gut.
Ach wieso muss alles so kompliziert sein? Wieso kann ich nicht einfach leben wie jeder andere Mensch? Ohne Sorgen, ohne Kummer. Ohne jeden Gedanken an Hass gegen meinen Körper. Wieso muss ich wieder und wieder mit meinen Tränen kämpfen, wenn ich angeschrien und gehasst werde? Wieso muss man mich sofort bestrafen, wenn ich einmal, wirklich nur einmal nur an mich denke? Immer mache ich alles falsch wenn ich mich mal dafür entscheide, einfach mal nein zu sagen? Andere sagen auch nein und ich nehme das hin. Wieso darf ich nicht nein sagen, sondern muss immer alles so hinnehmen? Ich bin kraftlos und am Ende. Immer wird noch einmal und einmal drauf getreten. Und wieder flüchte ich mich in mein Zimmer. Breche in Tränen zusammen. Falle auf mein Bett vor lauter Kraftlosigkeit. Keiner hört meine leisen Schreie. Keiner will sie hören. Keiner kann mich verstehen. Kann meine Gedanken nachvollziehen. Ich bin alleine.
So viel passiert im Moment in meinem Leben. So schnell komme ich mit meinen Gedanken gar nicht nach, das alles zu verarbeiten, darüber nachzudenken, mir weitere Sachen auszumalen. All das schaffe ich gar nicht. Und doch wird es mein Leben grundsätzlich verändern. Es wird alles auf den Kopf stellen. Meine ganze Ordnung wird durcheinander geschmissen. Alles wird zerstört und wieder anders hingestellt. Ich glaube nicht daran, dass es mir durch so etwas besser gehen wird. Vielleicht möchte ich durch all den Druck von allen Seiten erst recht aufgeben. Alles hinschmeißen. Am liebsten würde ich doch alles so lassen. Das alleine schaffen. Ohne irgendwelche komischen Leute. Einfach aus eigener Kraft. Aus der Willensstärke. Oder ich gebe auf. Wie ich es schon so oft wollte. Ich glaube ja gar nicht daran, dass es mir irgendwann wieder besser gehen wird. Vielleicht einfach auch aus dem Grund, weil ich es gar nicht möchte oder diese Angst davor, keine Probleme mehr zu haben da ist. Und trotzdem lasse ich mich auf all das ein. Aber nicht mir, sondern anderen Menschen zu Liebe die mich wahrscheinlich mehr mögen, als ich es selber jemals tuen werde.
Ein Leben ohne Probleme, das kenne ich schon gar nicht mehr. Ich weiß gar nicht mehr wie es ist, morgens aufzustehen und nicht daran denken zu müssen, wie ich mich jetzt mit meinen Gedanken durch den Tag quäle. Mit den Gedanken ums Essen, ums Sterben. Mit den ganzen Gedanken um meinen Körper. Diese schrecklichen Gedanken.
Ich glaube, ich habe Angst davor, dass es mir wieder gut geht. Dass ich ein Leben habe, das ich bestimmen kann und nicht meine Gedanken.
Ich glaube, es wird mir viel klar. Klarer durch den Schritt Hilfe zu holen. Und die Tatsache, dass ich wirklich in nächster Zeit irgendwann eine Therapie bekomme.
Dass ich so etwas jemals in Anspruch nehmen muss. Dass es jemals mit allem so weit kommt. Dass ich da so tief rein rutsche in alles, daran habe ich früher nie gedacht. Jetzt wird mir auch erst einmal bewusst, was alles falsch ist. Was nicht in Ordnung ist mit mir.
Ich lebe eigentlich jeden Tag, was auch immer man unter leben versteht aber eigentlich tue ich es ja doch. Und im Inneren bin ich eigentlich total krank und es sieht keiner. Niemand erkennt die Not, die vielleicht hinter all dem steckt. Keiner kommt an mich ran, das schaffe ich ja selber nicht mal. Auch das macht mir Angst. Ich bin mir selber fremd. Verstehe meine Handlungen nicht. Verstehe nicht, warum ich so bin und nicht wie jeder andere.
Ich habe vor dem Angst, was jetzt noch kommt. Wer weiß, was mit mir geschieht. Was alles noch gesagt wird. Was ich alles noch so habe und mit mir rum trage.
Gestern wurde mir bewusst, als ich im Unterricht saß und mich einfach richtig schön am Unterricht beteiligt habe und neben mir eine Schülerin saß, die überhaupt keine Motivation hatte, die ruhig und zurückhaltend war und nicht mit dem Stoff mitkam, dass ich voll Glück und Ausstrahlung bin. Ich stecke Leute mit meinem Lachen an, mache sie glücklich, motiviere sie. Aber ich habe auch andere Seite. Ich trage Narben auf meinen Armen, ich sehe innerlich ganz anders aus. Fühle mich unverstanden und alleine. Aber ich habe es getrennt. Mein Äußeres und mein Inneres. Es sind zwei. Aber diese Situation habe ich die ganze Zeit im Kopf. Es ist etwas Schönes, es gibt mir Kraft. Aber doch frag ich mich immer, was ich eigentlich für einen Grund habe? Ich habe doch alles. Oder glaube ich das nur, dass ich alles habe? ... Und eigentlich ist es nicht so. Ich weiß gar nicht. Was hat denn ein Mensch alles, der wirklich alles hat? Komische Frage, wahrscheinlich gibt es das gar nicht.
Aber Energie, die habe ich. Nur zu viel. Ich weiß ja gar nicht wohin damit. An manchen Tagen ist so viel Energie da, es bringt mir Schwung und Motivation. Manchmal dreht sich die viele Energie auch ins Negative und ich weiß nicht mehr, wie ich sie anders los werde und dann lasse ich sie an mir selber raus. Aber dann gibt es auch die Tage ohne Energie.
Diese Stimmungsschwankungen. Wenn sie nicht wären, dann wäre alles doch schon viel einfacher. Wenn sich mein Kopf für eine Sache entscheiden könnte. Selbst wenn es für die negativen Sachen wäre. Aber dann wäre es wenigstens gleichbleibend. So ist es doch nur noch anstrengende. Es kostet mich alles nur noch mehr Kraft. Doch es ist alles so, wie es ist. Ich lebe in meiner Welt, in meinen Gedanken. Es ist meine vertraute Umgebung. All das in meinem Kopf ist da schon lange. Das habe ich mir Tag für Tag aufgebaut. Das hört sich wahrscheinlich total irre an, aber es ist schön. Wie eine eigene Welt.
Zwar düster und kalt, aber doch irgendwie friedlich. Ich kenne mich aus. Habe auch Vertrauen in die wenigen Dinge und Menschen, die in meiner Welt vorkommen. Manchmal treten sogar neue Menschen in meine Welt hinein. Manchen geht es genauso wie mir. Anderen geht es besser, aber sie mögen mich und lassen mich so leben, wie ich das gerne möchte. Trotz all der Probleme habe ich ein einfaches Leben. Es ist leicht und unbeschwert. Da fühle ich mich wohl. In meiner Welt bin ich dünn, aber nicht dünn genug. Ich mag mich auch nicht, aber da bin nur ich selber das Problem. Die Umwelt ist in Ordnung. Sie lassen mich, ich muss mich nicht verstellen. Da habe ich nur eine Seite. Meine echte. Es weiß jeder über mich Bescheid. Menschen, die mich mögen und nicht hassen. Meine Familie lebt nicht in meiner Welt. Da Leben andere, fremde Menschen die mir aber doch ans Herz gewachsen sind. Und es leben Menschen in meiner Welt, die es in echt gar nicht gibt.
In diese Welt trete ich immer ein. Egal wann. Ich kann es jederzeit tun. Wenn ich mich unwohl fühle, wenn es mir schlecht geht, dann ist das mein Ort, wo ich mich zurückziehen kann. Wo ich meine Gedanken ein wenig mehr kontrollieren und sortieren kann. Wo ich einfach ich sein kann. Und das tut echt richtig gut.
Ach wieso muss alles so kompliziert sein? Wieso kann ich nicht einfach leben wie jeder andere Mensch? Ohne Sorgen, ohne Kummer. Ohne jeden Gedanken an Hass gegen meinen Körper. Wieso muss ich wieder und wieder mit meinen Tränen kämpfen, wenn ich angeschrien und gehasst werde? Wieso muss man mich sofort bestrafen, wenn ich einmal, wirklich nur einmal nur an mich denke? Immer mache ich alles falsch wenn ich mich mal dafür entscheide, einfach mal nein zu sagen? Andere sagen auch nein und ich nehme das hin. Wieso darf ich nicht nein sagen, sondern muss immer alles so hinnehmen? Ich bin kraftlos und am Ende. Immer wird noch einmal und einmal drauf getreten. Und wieder flüchte ich mich in mein Zimmer. Breche in Tränen zusammen. Falle auf mein Bett vor lauter Kraftlosigkeit. Keiner hört meine leisen Schreie. Keiner will sie hören. Keiner kann mich verstehen. Kann meine Gedanken nachvollziehen. Ich bin alleine.
So viel passiert im Moment in meinem Leben. So schnell komme ich mit meinen Gedanken gar nicht nach, das alles zu verarbeiten, darüber nachzudenken, mir weitere Sachen auszumalen. All das schaffe ich gar nicht. Und doch wird es mein Leben grundsätzlich verändern. Es wird alles auf den Kopf stellen. Meine ganze Ordnung wird durcheinander geschmissen. Alles wird zerstört und wieder anders hingestellt. Ich glaube nicht daran, dass es mir durch so etwas besser gehen wird. Vielleicht möchte ich durch all den Druck von allen Seiten erst recht aufgeben. Alles hinschmeißen. Am liebsten würde ich doch alles so lassen. Das alleine schaffen. Ohne irgendwelche komischen Leute. Einfach aus eigener Kraft. Aus der Willensstärke. Oder ich gebe auf. Wie ich es schon so oft wollte. Ich glaube ja gar nicht daran, dass es mir irgendwann wieder besser gehen wird. Vielleicht einfach auch aus dem Grund, weil ich es gar nicht möchte oder diese Angst davor, keine Probleme mehr zu haben da ist. Und trotzdem lasse ich mich auf all das ein. Aber nicht mir, sondern anderen Menschen zu Liebe die mich wahrscheinlich mehr mögen, als ich es selber jemals tuen werde.
Marie Claire
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